Guidance soll der Reportingstandard bieten

Im vergangenen Beitrag haben wir die Wichtigkeit des integrierten CSR-Managements hervorgehoben. Doch um diese Integration zu schaffen, wird ein konzeptioneller Rahmen benötigt: nur so kann Datensammlung und Berichterstattung mit konstant hoher Qualität erfolgen! Guidance soll der Reportingstandard bieten.

Die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit der Nachhaltigkeitsthemen stellen viele Unternehmen vor Probleme. Facettenreichtum und Unübersichtlichkeit der CSR-Themen sind hierbei die zentralen Schwierigkeiten. Häufig sind bereits erste Ansatzpunkte schwer zu identifizieren. Die Steigerung ist dann die Frage nach dem ob und wie der Quantifizierung der Effekte. Darüber hinaus soll der CSR-Bericht natürlich nicht nur internen Zwecken, sondern muss auch Anfragen externer Stakeholder abdecken. Viele Unternehmen haben beispielsweise Fragebögen entwickelt, die von Lieferanten auszufüllen sind. Der Lieferant kann seine Pflicht nicht durch die Übergabe des CSR-Berichtes erfüllen, sondern muss die Fragen individuell beantworten. Diese Arbeiten sind kompliziert und zeitintensiv, selbst wenn man auf ein detailliertes CSR-Reporting zurückgreifen kann.

Das CSR-Reporting steht auf einem konzeptionellen Fundament eines Standards. Aber auch dieser lässt vielfältige Möglichkeiten der Erstellung und Interpretation innerhalb der vorgegebenen Strukturen offen. Allein die Tatsache, dass in den CSR-Berichten in der Regel eine Tabelle am Ende die Referenz der Kapitel auf eine einheitliche Struktur gibt, zeigt die Freiheitsgrade.

Die Qual der Wahl - an welchem Standard soll man sich orientieren?

  • Das Gesetz: die Mindestanforderung der nicht-finanziellen Erklärung im CSR-RUG, das 5 Berichtsbereiche beschreibt und einige konkrete Beispiele nennt.
  • Das große Ziel: die Ziele der vereinten Nationen (UN) und des UN Global Compact im speziellen, die vor allem ein Commitment des Managements erwarten.
  • Das Nachhaltigkeits-Framework: der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) gibt einen klaren und einfachen Rahmen für alle Überlegungen und stellt die grundlegenden Fragen.
  • Das Framework mit dem allumfassenden Anspruch: die sehr ausführlichen Standards der Global Reporting Initiative (GRI), die zum Beispiel das Thema Energie in der Tiefe auf über 15 Seiten behandelt, gehen über die grundlegenden Fragen weit hinaus. Diesem Standard liegt eine eigene Managementphilosophie zugrunde, und die Art, in der Richtlinien und Regelungen, in der Entscheidungsprozesse, etc. erwartet werden, atmet den Regelungsanspruch für alle Managementaspekte - ein Paradigmen-Wechsel für viele Unternehmen durch die Hintertür?

Abgesehen von internationalen DAX-30-Unternehmen liegt der Fokus in der Regel auf dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex:

Dieser Standard präsentiert neben den 20 generellen Kategorien kurze und pragmatische Erklärungen zu beachtender Aspekte, Checklisten der genau zu beschreibenden Punkte, aber auch Begriffserklärungen notwendig für die Bearbeitung der Kennzahl. So schafft der DNK eine breite Abdeckung relevanter Themen sowie Orientierung, wie die CSR-Berichtspflicht praktisch umgesetzt werden kann und die vielen Vorteile der Nachhaltigkeitsberichterstattung wahrgenommen werden können.

Die Themenblöcke 1-9 des DNK stellen eine systematische Betrachtung und Bearbeitung sicher. Daher wird hier die Frage nach Geschäftsmodell und Strategie ebenso wie nach einer späteren Verankerung der Themen in der Organisation durch Prozesse und Verantwortung gestellt. 10-13 fokussieren auf die Nachhaltigkeit der Produkte und die CO2-Emissionen. 14-17 fragen nach der Haltung zu Menschen im Unternehmen und in der Lieferkette. 18-20 schließlich decken das ab, was heute modern Compliance genannt wird, also die Beachtung von Gesetzen und die klare Absage an Korruption.

Unser Fazit

Um den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden und das Rad nicht immer neu zu erfinden, ist die Orientierung an einem CSR Standard sehr zu empfehlen. Die Erfahrung vieler insbesondere kleinerer Unternehmen ist, dass die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen und die Orientierung am DNK einen guten Einstieg in das Thema ermöglicht. Hierbei wird das Unternehmen durch die wichtigsten Handlungsfelder geführt und aufgefordert, eine Position zu bilden.

Ein Ausblick

In den folgenden Wochen können Sie im 4C CSR Blog unsere Analyse einzelner Kennzahlen des DNK erwarten. Wir werfen einen Blick auf Definitionslücken, potenzielle Komplikationen bei der Datenerhebung und Einbindung in den Nachhaltigkeitsbericht.

Wir freuen uns sehr über Ihre Teilnahme auf diesem Weg!

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Ihr Stephan Grunwald

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Unser Blog-Autor

am 15.07.2021

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