Die Geldwäscheprävention und Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung ist nicht nur für Banken und Finanzdienstleister eine zentrale regulatorische Anforderung und große Herausforderung: Seit der 5. EU Geldwäscherichtlinie ist der Kreis der Verpflichteten größer geworden und umfasst nun auch angrenzende Dienstleister wie z. B. Anbieter von Kryptowährungen oder auch Mietmakler. Weitere Veränderungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der EU sind erhöhte Transparenzanforderungen in Bezug auf wirtschaftlich Berechtigte und verstärkte Sorgfaltspflichten bei Transaktionen mit Bezug auf Hochrisikodrittländer. Die Nicht-Einhaltung dieser Vorgaben kann mit Strafzahlungen in Höhe von bis zu 10% des Gesamtumsatzes eines Unternehmens verhängt werden. Dass Unternehmen somit wirksame Prozesse und Strukturen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung benötigen, lässt sich angesichts der Vorgaben des Gesetzgebers nicht von der Hand weisen - doch worauf genau ist hierbei zu achten?
Welche Pflichten in der Geldwäscheprävention und Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung besonders zu beachten sind
Die Pflichten im Bereich Geldwäscheprävention und Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung ergeben sich aus zahlreichen Rechtstexten wie beispielsweise dem Geldwäschegesetz (GwG), Kreditwesengesetz (KWG), Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) und Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG). Zentrales Ziel der Rechtsakte ist die Herstellung von Transparenz in Geschäftsbeziehungen und Finanztransaktionen sowie die professionelle Installation von Sicherheitsvorkehrungen, um Risiken größtmöglich zu vermeiden. Somit rückt ein risikobasierter Ansatz in das Zentrum der Geldwäscheprävention.
Im Sinne des risikobasierten Ansatzes müssen Verpflichtete u. a. über ein wirksames geldwäschespezifisches Risikomanagement verfügen, das z. B. eine Risikoanalyse und interne Sicherungsmaßnahmen umfasst. Bei der Ausgestaltung sind insbesondere Art und Umfang der Geschäftstätigkeit sowie die Einhaltung der Kundensorgfaltspflichten zu berücksichtigen.
Die Risikoanalyse dient der Ermittlung und Bewertung der geschäftsspezifischen Risiken im Bereich der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Verpflichtete müssen die Risikoanalyse dokumentieren, regelmäßig überprüfen und bei Bedarf aktualisieren. Zudem muss der Aufsichtsbehörde auf Verlangen die aktuelle Fassung der Risikoanalyse zur Verfügung gestellt werden.
Die Aufgaben der internen Sicherungsmaßnahmen liegen vor allem in der Steuerung und Minderung der für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung relevanten Risiken. Neben der Ausarbeitung von internen Grundsätzen, (gruppenweiten) Verfahren, Kontrollen und der Bestellung eines Geldwäschebeauftragen inkl. Stellvertreter gilt es, geeignete Maßnahmen zur Verhinderung von Missbrauch neuer Produkte und Technologien einzuführen und weiterzuentwickeln. Zusätzliche Anforderung an interne Sicherungsmaßnahmen sind Schulungen und Zuverlässigkeitsprüfungen der Mitarbeiter.
Welche Stellhebel für die Geldwäscheprävention wichtig sind
Aus unserer Erfahrung hat sich gezeigt, dass es fünf relevante Anknüpfungspunkte für die Geldwäscheprävention gibt. Zum einem spielt die Zuverlässigkeit und das Know-how der Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Regelmäßige Schulungen sind hierfür wichtiger Erfolgsfaktor. Auch die Produktgestaltung bietet relevante Anknüpfungspunkte: Insbesondere Neu-Produktzulassungen sind auf Herz und Nieren auf ihre Anfälligkeit für Geldwäsche zu bewerten und ggf. Vertriebseinschränkungen zu verhängen. Ein weiterer Stellhebel stellen die Kunden dar. Sowohl die Überprüfung und ggf. Anpassung des KYC-Prozesses als auch eine regelmäßige und anlassbezogene Überprüfung bestehender Kunden können die geldwäschespezifischen Risiken stark verringern. Weiter gilt es, der Überwachung, Filterung und Validierung der Transaktionen und der Prüfung von Verdachtsfällen besondere Aufmerksamkeit zu schenken: Das Prinzip „viel hilft viel" kommt hier zum Tragen. Doch muss intensives Kunden- und Transaktionsmonitoring zwangsläufig mit einer Explosion des zugehörigen Aufwands einhergehen? Wir wissen aus Erfahrung: Das lässt sich vermeiden. Denn insbesondere in diesem Bereich können durch den Einsatz neuer Technologien deutliche Effizienz- und Effektivitätssteigungen erzielt werden. Dadurch behalten Sie nicht nur den Aufwand für Routine-Prüfungen im Griff, sondern schaffen gleichzeitig Freiraum für die intensive Prüfung wirklich wichtiger Verdachtsfälle.
Wie Sie die Effizienz in Ihrem Regulatory Management steigern können
Umgekehrt ist es noch häufig ein Problem für Finanzdienstleister, hohe manuelle Bearbeitungsaufwände in Verbindung mit zahlreichen, wenig flexiblen Legacy-Systemen, überflüssigen Strukturen, sowie komplexe, dynamische Regularien zu managen. Mithilfe von Lean Management und dem Einsatz neuer innovativen Technologien lassen sich diese Probleme beseitigen und neue Möglichkeiten für ein effektives und effizienten Regulatory Management erschließen. Dabei verfolgt das klassische Lean Management das Ziel, Werte ohne Verschwendung zu schaffen. Kundenorientierung, höchst effiziente Prozesse und die angestrebte Perfektion stehen im Vordergrund. Der Einsatz von neuesten Technologien zur Unterstützung der Regulatory Management Funktion (RegTech) führt zu einer Entlastung der regulatorischen Prozesse, einer Steigerung der Effizienz und zu einer erhöhten Wirksamkeit. Für tiefergehende Informationen schauen Sie sich gerne unser E-Booklet zu diesem Thema an.
Wie wir Sie bei der Geldwäscheprävention und Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung unterstützen
Durch unsere Expertise und jahrelange Erfahrung bieten wir Ihnen zielgerichtete Leistungen im Rahmen von Anti-Geldwäsche-Projekten. Angefangen vom Kunden-Onboarding und dem KYC-Prozess über die Überwachung von Transaktionen bis hin zum Management der Verdachtsfälle ermöglichen wir Ihnen, Ihre Veränderungsbedürfnisse erfolgswirksam zu meistern. Dazu zählt auch das Aufsetzen und Steuern von übergreifenden Initiativen wie z.B. Awareness-Trainings für Mitarbeiter und Führungskräfte. Was wir dabei nie aus den Augen verlieren? Den Fokus auf maximale Effektivität und Effizienz von Prozessen und Strukturen.